Den beiden weiblichen A-Jugendmannschaften des VfL Waldheim und des NHV Concordia Delitzsch ist schon eine gewisse Fahrlässigkeit vorzuwerfen. Ein Warnschild am Eingang der Waldheimer Stadt-Sporthalle: „Vorsicht, nichts für Herzkranke und Nervenschwache“ wäre angebracht gewesen. Denn die Partie am Wochenende war an Spannung nicht zu überbieten – mit dem besseren Ende für den NHV, der mit 29:28 knapp, aber nicht unverdient die Oberhand behielt.
Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Annika Kuhnert brachte die Gäste zwar mit 1:0 in Führung, doch der VfL drehte den Spieß um und lag kurz vor Ende des ersten Durchganges mit 16:13 vorne. Olivia Kummer, Clara Turzer und, mit der Halbzeitsirene, erneut Olivia Kummer egalisierten zum Halbzeitstand von 16:16.
Im zweiten Abschnitt hielt Waldheim die Concorden zunächst mit einem Tor auf Abstand, um bis zur 48. Minute auf fünf Trefer davonzuziehen. Eine Auszeit der Nordsachen stoppte den Waldheimer Lauf. Dennoch lagen sie acht Minuten vor dem Ende immer noch mit vier Toren hinten. Dann startete die kaum noch erwartete Aufholjagd, die von einer Top-Moral zeugt. Friedi Bauer, Annika Kuhnert, Friedi Bauer und nochmals Annika Kuhnert sorgten für den Geichstand zum 27:27. Friedi Bauer brachte Delitzsch in der 59. Minute nach vorne, das Heimteam glich mit einem verwandelten Strafwurf in Minute 59:25 aus. 30 Sekunden vor dem Abpfiff bahnte sich der dramatische Höhepunkt an. Die Concorden nahme ihre letzte Auszeit – mit positiver Wirkung. Die Spielerinnen ließen im letzten Angriff den Ball laufen und passten den Ball zur völlig frei stehenden Finja Lehmann, die beim Torwurf gefoult wurde und somit einen Siebenmeter herausholte. Ohne Nerven zu zeigen verwandelte Clara Turzer den Ball sieben Sekunden vor Schluss zum Siegestreffer.
Herausragend agierte Hannah Ruzanski im Tor, die drei von sechs Siebenmetern entschärfte. Zu loben war vor allem der kämpferische Einsatz aller, denn der NHV gab ungeachtet des deutlichen zwischenzeitlichen Rückstandes nie auf, pushte sich und holte sich in den letzten Minuten drei Steels hintereinander.
NHV: Hanah Ruzanski; Lucy Niebisch, Olivia Kummer, Kora Kopp, Finja Lehmann, Farina Geidel, Friedi Bauer, Alexa Fiedler, Annika Kuhnert, Clara Turzer.
