Der Spielplan der Verbandsliga Staffel West wollte es so. Bereits am zweiten Spieltag stand die Begegnung der beiden letztjährigen Sachsenligisten auf dem Plan. Die Delitzscher Reserve empfing den HSV Zwönitz aus dem Erzgebirge. Das letzte Aufeinandertreffen lag noch gar nicht so lang zurück, erst im März gab es die letzte Begegnung und man hatte noch gute Erinnerungen an das unvergessliche Auswärtsspiel in der letzten Saison. Durch den allerletzten Wurf vom 7-Meterpunkt, welcher durch Jason-Luca Richter im Tor untergebracht wurde, entschieden die Nordsachsen das Duell für sich und schöpften damals noch einmal Mut im Abstiegskampf. Das dieser Sieg am Ende nicht zum Klassenerhalt reichte, konnte in der damaligen Euphorie noch niemand ahnen.

Doch in dieser Saison werden die Karten neu gemischt. Die Zwönitzer haben sich durchaus gut verstärkt, besonders auffällig ist, ähnlich wie bei den Delitzschern, die Kaderbreite im Zwönitzer Team. Beide Teams konnten ihr Auftaktspiel am 1. Spieltag siegreich gestalten, somit stand das erste Saisonhighlight auf dem Programm. Die Delitzscher Jungs waren hochmotiviert, mussten aber in diesem Spiel auf ihren Kapitän Max Beyer verzichten. Wer das Spiel als Zuschauer live vor Ort verfolgt hatte könnte bei diesem Satz denken: „Ach ja, Max war ja gar nicht mit dabei“. Das hat jetzt nichts damit zu tun das Max nicht mehr auffällt im Delitzscher Spiel, es ist eher so dass die Delitzscher vor der Saison ihre Verantwortung auf viel mehr Schultern als letzte Saison verteilt haben. Den Kader zu vergrößern war eines der Ziele nach dem Abstieg aus der Sachsenliga. Das andere Ziel war es als Mannschaft mehr und mehr zusammenzuwachsen, auf und neben dem Feld. Somit steht die 2. Delitzscher Männermannschaft mittlerweile an drei gemeinsamen Trainingseinheiten pro Woche in der Halle und trainiert die Abläufe. Auch das ist ein großer Unterschied zur letzten Saison. Das vorläufige Ergebnis dieser beiden großen Stellschrauben lieferten die Jungs der 2. Männermannschaft dann eindrucksvoll im Spiel gegen den HSV Zwönitz ab. Ab der 7. Spielminute übernahmen die Hausherren das Zepter und spielten die Zwönitzer phasenweise förmlich an die Wand. Egal welche Abwehrformation die Zwönitzer den Delitzschern auch entgegenstellten, die faltenfreien Delitzscher Jungspunde fanden eine Antwort. Und dies über 60 Minuten so konzentriert, dass man am Ende einen mehr als überzeugenden 33:23-Sieg feierte. Kapitän Chris Teresniak brachte es im Siegerkreis auf den Punkt als er sagte: „heute gibt es nur einen Man of the Match und das ist diese geile Mannschaft“. Da gibt es nichts hinzuzufügen.

Quo vadis NHV II?

Im Vorfeld wurde im Team natürlich auch intern ein gemeinsames Saisonziel festgelegt. Zwei Drittel der Jungs haben dabei ganz klar Platz 1 und ein Drittel Platz 1-3 genannt. Somit haben sich die Jungs gemeinsam die Rückkehr in die Sachsenliga auf die Fahne geschrieben und können dieses Ziel nach der gezeigten Leistung durchaus so offensiv angehen wie bisher. Das haben die ersten beiden Spiele definitiv gezeigt. Allerdings muss sich die Mannschaft immer darüber im Klaren sein, dass dies weiterhin nur mit viel Fleiß, harter Arbeit und Teamwork geht. Hinzu kommt, das man sehen wird wie diese junge Mannschaft, das Durchschnittsalter liegt bei 23,17 Jahren, auch mit Rückschlägen oder Niederlagen umgeht. Es gibt also noch viele Konjunktive nach den ersten beiden Spieltagen aber ich persönlich freue mich sehr darauf dieses neu formierte Team in der nächsten Zeit zu begleiten. Und wer weiß, vielleicht wird ja schon diese Saison das Saisonziel erreicht.

Sport frei, Christian Hornig.