So soll es bleiben: Der NHV Concordia Delitzsch – hier Niklas Prautzsch beim Torwurf – hat dem Meister SC 04 Plauen-Oberlosa das Leben schwer gemacht.

Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch wollen mehr: Trainer Jan Jungandreas und seine Spieler können sich den Aufstieg in die 3. Liga vorstellen. Das Team ist sportlich gerüstet, braucht aber Sponsoren.

Delitzsch. Die Trainer-Töne werden forscher. „Wir müssen nicht aufsteigen. Aber wenn wir die Chance haben, wollen wir es der Mannschaft ermöglichen.“ So blickt Jan Jungandreas, Coach des NHV Concordia Delitzsch, auf die kommende Spielzeit voraus.

Im Klartext: Die Nordsachsen, die in der jetzt beendeten Saison in der Oberliga – sie heißt künftig Regionalliga – Vizemeister wurden, peilen den Sprung in die dritte Liga an. „Unsere jungen Spieler wollen das, ich als Trainer möchte das auch“, betont der Übungsleiter. Allerdings bedeutet diese Zielsetzung, dass der Verein sich strukturell und in Sachen Sponsoring breiter aufstellen muss. „Das wissen alle Verantwortlichen“, sagt Jungandreas. Daran werde im Hintergrund gearbeitet – mit noch ungewissem Ausgang. Immerhin sei die 3. Liga Nordost Vereinen wie dem HC Burgenland, DHfK Leipzig II, SC Magdeburg II, Füchse Berlin II oder Anhalt Bernburg auch sehr attraktiv.

Leistungsträger sind noch an Bord

Das Team scheint jedenfalls gerüstet zu sein. Den NHV haben lediglich Benedikt Schmidt und Max Kalliske verlassen. „Von den absoluten Leistungsträgern hat niemand aufgehört“, bewertet das der Coach. Dafür wurden vom USV Halle Rückraumschütze Tom Hanner und von der SG Pirna/Heidenau Rechtsaußen Dominik Eckart verpflichtet. Aus der zweiten Mannschaft wird Kreisläufer-Hüne Boris Teichert hochgezogen. Weitere Neuzugänge sind nicht geplant.

„Wir sind mit Quantität und Qualität des Kaders sehr zufrieden, wir haben ihn nochmals verbessert“, sagt Jungandreas und verweist darauf, dass Yves Voigtländer nach auskuriertem Kreuzbandriss und Torjäger Max Amtsberg – er fiel mehrfach und langwierig wegen Verletzungen aus – wieder zur Verfügung stehen werden. Zudem „haben wir dann auch die Breite, die wir wollen“. Zurückgreifen kann der Trainer bei Bedarf auf die zweite Mannschaft, die aus der Sachsen- in die Verbandsliga abgestiegen ist. „Wir werden schauen, wer sich anbieten wird.“ In der abgelaufenen Saison hätten sich Tobias Karl und Max Beyer ihre gelegentlichen Einsatzzeiten verdient.

Concorden sind der große Favorit

Für Beobachter ist der NHV der große Anwärter auf den ersten Platz. „Da müssen wir nicht drumherum reden“, sagt Jungandreas. Absteiger aus der 3. Liga habe es nicht gegeben, es werde schon so sein, dass die Concorden der große Favorit seien. „Die anderen Mannschaften werden heiß darauf sein, uns zu schlagen.“ Auf der anderen Seite „werden auch wir heiß darauf sein, alle anderen Teams zu besiegen“.

Delitzsch habe in den vergangenen Jahren gezeigt, dass der Klub vorne mitmischen könne. Dabei dürften seine Sportler, die ein Stück weiter und erwachsener geworden seien, „nicht die Mentalität vergessen, die uns stark gemacht hat“, mahnt der Sportlehrer. Was bedeutet, nie aufzugeben und aus einer starken Deckung mit Tempo nach vorne zu agieren.

Die Fans sind begeistert

Seinen Optimismus zieht Jungandreas auch aus dem Verlauf der vorigen Saison. Der NHV machte dem Meister SC 04 Plauen-Oberlosa das Leben mehr als schwer, gewann dort deutlich und holte mit 47:9 Punkten nur einen Zähler weniger als die Vogtländer. Dabei habe sich gezeigt, wozu das in seiner Geschlossenheit zusammengewachsene Team fähig sei. So schafften es die Concorden, in eigener Halle ungeschlagen zu bleiben, „außerdem sind wir die beste Rückrundenmannschaft und haben die wenigsten Gegentore zugelassen.“

Positiv wirkten sich die Erfolge auf das Publikum aus. 445 zahlende Gäste kamen im Schnitt, die Vereinsmitglieder, die freien Eintritt haben, mit eingerechnet, waren es rund 550 Zuschauer. Teilweise hätten die Mitarbeiter am Einlass zusätzliche Karten drucken müssen. „Meine Jungs haben es geschafft, die Fans zu begeistern“, kommentiert der Trainer.

Ulrich Milde / 08.06.2024 / Leipziger Volkszeitung