Der NHV Concordia Delitzsch ist nach zwei sieglosen Spielen infolge wieder in der Erfolgsspur. Gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt führten die Loberstädter schon zur Halbzeit mit neun Toren Vorsprung.
Wenn die Gästefans schon Mitte der zweiten Halbzeit ihr Team feiern, die einheimischen Trommler ihren Support einstellen, dann muss im Spiel Vierter gegen Zweiter Außerordentliches passiert sein. Mit 30:21 setzte sich der NHV Concordia Delitzsch überraschend deutlich gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt durch.
Am späten Samstagnachmittag waren die Oberligamänner des NHV Concordia Delitzsch zu Gast in der Staßfurter Salzlandhalle. Die Ausgangssituation vor dem Spiel sorgte bei den Delitzschern durchaus für einige Kopfschmerzen. Die eigene Personalsituation hatte sich zu den vorherigen Spielen nicht verbessert, zwei Spiele ohne Sieg standen zu Buche und die Rot Weißen hatten sich durch starke Leistungen den vierten Tabellenplatz erkämpft.
Der Langzeitverletzte Yves Voigtländer schätzte nach dem Spiel ein, das die Mannschaft in den ersten zwanzig Minuten nahezu perfekt spielte und damit dem Gastgeber frühzeitig die Grenzen aufgezeigt hatte. Trainer Jan Jungandreas: „Die Mannschaft hat es über sechzig Minuten sehr gut gemacht, vor allem die Abwehr hat Staßfurt die Lust am Handball genommen. Da diesmal auch die Wurfeffektivität stimmte, haben wir das Spiel hochverdient gewonnen.“
Die Marschroute des Delitzscher Trainers war vom Anpfiff weg klar zu spüren. Eine aggressive und reaktionsschnelle Abwehr sollte das Angriffsspiel der Gastgeber konsequent unterbinden und offensiv sollten die Chancen genauso konsequent genutzt werden.
Das funktionierte so gut, dass bereits in der elften Minute Staßfurts Trainer Retting beim Stand von 3:7 eine Auszeit für seine Schützlinge anordnete. Die Worte des Trainers wirkten allerdings nicht, Concordias Abwehr nahm den Angriffsspielern der Gastgeber die Lust am Spiel und nutzte konsequent die eigenen Chancen. Der Vorsprung wuchs schnell auf 5:12 an (17. Minute), Delitzsch beherrschte das Spiel klar und Coach Retting sah sich gezwungen, in Minute 24 die nächste Auszeit zu nehmen. Aber auch diese Ansprache zündete nicht, Staßfurt fand kein Konzept gegen das disziplinierte und aufopferungsvolle Spiel der Gäste und somit war beim 9:18 zur Halbzeit bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Wer jetzt dachte, dass die Mannschaft von Trainer Jungandreas im Angesicht der sicheren Führung einen Gang zurückschalten würde, sah sich getäuscht. Angeführt von einem starken Niklas Zierau, zogen die Männer in Blau Weiß weiter ihre Bahn. Selbst der verletzungsbedingte Ausfall von Niclas Reinhardt (Knie) stoppte Delitzsch nicht. Eine knappe Viertelstunde vor der Schlusssirene führte Concordia Delitzsch mit elf Toren (15:26) und die Feierlichkeiten auf der Delitzscher Tribünenseite konnten beginnen.
Das klare 21:30 und die gleichzeitige Niederlage von Bad Blankenburg in Plauen festigt Platz zwei in der Tabelle. Drei Punkte Vorsprung auf Platz drei sind der Lohn. Am kommenden Sonnabend dürfen sich die Delitzscher Fans auf das nächste Highlight freuen, Pirna ist zu Gast und die Mehrzweckhalle sollte wieder einen stimmungsvollen Abend erleben.
Hartmut Sommerfeldt / 10.03.2024 / Leipziger Volkszeitung