Wenn Handball-Oberligist Delitzsch am Sonnabend den HC Elbflorenz II empfängt, erwartet die Spieler eine „Wundertüte“. Das Match ist ein Muss für alle einheimischen Fans, denn es folgt eine lange Spielpause.
Die 21:25-Niederlage vor knapp zwei Wochen beim HSV Bad Blankenburg hat ihn arg gewurmt. „Jetzt sollten wir eine neue Erfolgsserie starten“, fordert Max Neuhäuser, Torwart des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch. Der Start dazu soll am Sonnabend im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz II erfolgen, der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr. Damit wird auch die Hinrunde beendet.
Es ist für die Fans für sechs Wochen die letzte Gelegenheit, den aktuellen Tabellenzweiten in der Mehrzweckhalle zu unterstützen. Denn nach der Auswärtspartie in einer Woche bei der HSG Freiberg geht es in die Weihnachts- und Europameisterschaftspause. Die nächste Begegnung am Lober ist für den 20. Januar geplant, dann wird der HC Aschersleben zu Gast sein.
Trainer lobt den Keeper
Neuhäuser erinnert sich gerne an das Heimspiel gegen den Spitzenreiter und Aufstiegsaspiranten SV 04 Plauen-Oberlosa im vergangenen Monat. Beim 23:23-Punktgewinn war die Arena mit über 700 Zuschauern (darunter 637 zahlende, Vereinmitglieder haben freien Eintritt) so gut gefüllt wie lange nicht mehr. „Ich hoffe auf eine erneut volle Halle“, sagt Neuhäuser, der vor anderthalb Jahren vom Drittligisten HC Burgenland zu den Concorden zurückgekehrt war.
Eine Verpflichtung, über die sich NHV-Chefcoach Jan Jungandreas noch heute freut. „Max ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft, er hat viel Erfahrung und ist ein absoluter Teamspieler“, lobt der Trainer den Keeper, der gemeinsam mit seinem Kollegen Denny Alpers einen starken Rückhalt bildet, also zumeist überzeugt.
„Brandgefährlicher Gegner“
Auf die Leistung der beiden Schlussmänner wird es auch gegen das Perspektivteam des Zweitbundesligisten HC Elbflorenz ankommen, weiß Jungandreas und hofft, dass sich die Abwehr, das Prunkstück des Kaders, wieder in guter Form präsentieren wird. Das war in Bad Blankenburg nicht so der Fall. Zudem müsse die Chancenverwertung besser werden als bei den Thüringern. „Wir sind nicht unbesiegbar, es muss bei uns viel passen, um zu gewinnen“, resümiert der Übungsleiter.
Die Dresdner schätzt er als „schweren, brandgefährlichen Gegner“ ein. Dem allerdings noch ein wenig die Stabilität und Konstanz fehlt. „Die Mannschaft ist wie eine Wundertüte“, meint Neuhäuser und bezieht sich auf den 35:32-Erfolg gegen Bad Blankenburg, der aber etwa eine 24:31-Schlappe gegen Aschersleben gegenübersteht. Dafür tritt das Team „im Deckungssystem sehr variabel“ auf, berichtet Jungandreas. Die Elbestädter warten da gelegentlich mit einer selten gespielten 3:3-Abwehr auf und bevorzugen in der Offensive das Tempospiel. Der HC hat zuletzt den SV Hermsdorf mit 43:28 abgeschossen und liegt in der Tabelle mit 13:13 Zählern auf den achten Rang. In der vergangenen Saison entschied der NHV die Auseinandersetzung daheim mit 28:25 für sich, im Rückspiel trennten sich die beiden Kontrahenten mit 28:28.
Jungandreas hofft, dass Max Amtsberg – er hatte sich im November bei Glauchau/Meerane einen Nasenbeinbruch zu gezogen – wieder größere Spielanteile erhalten kann. Während seiner Verletzung wurde der Torjäger nur zu Siebenmetern eingewechselt. Noch unklar ist, ob Linksaußen Vincent Viehweger seine Rückenprobleme rechtzeitig auskurieren wird. Der Trainer peilt natürlich einen doppelten Punktgewinn an. „Wir wollen uns in der Spitzengruppe halten.“ Zudem „möchten wir uns mit einem Sieg von unseren Zuschauern aus diesem Jahr verabschieden“ – vor einer möglichst gut gefüllter Halle.
Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 08.12.2023