NHV-Trainer Jan Jungandreas verrät sein Saisonziel (noch) nicht.

Die Vorfreude vor dem Spiel am Sonnabend gegen Freiberg ist groß, die Anspannung allerdings auch. Der Kader des NHV Delitzsch ist geschrumpft. Dazu gibt es eine Premiere in der Sachsenliga.

Delitzsch. Eine gewisse Ungeduld ist Maximilian Amtsberg anzumerken. „Die Vorfreude ist sehr groß, schließlich war die Vorbereitung sehr lang und anstrengend“, sagt der Torjäger des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch. Der neue Mannschaftskapitän fiebert, wie das gesamte Team, dem Saisonauftakt entgegen. Am Sonnabend geht es in eigener Halle gegen die HSG Freiberg. Der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr. „Wir wollen die ersten zwei Punkte holen“, verkündet der 24-Jährige.

Da ist er sich mit Jan Jungandreas einig. Denn der Trainer geht in alle Begegnungen mit dem Vorsatz zu gewinnen. Der Übungsleiter räumt allerdings auch eine gewisse Anspannung ein. Schließlich „wissen wir nicht genau, wo wir stehen“.

Maximilian Amtsberg (li.) führt als neuer Kapitän den NHV Concordia Delitzsch auf’s Spielfeld.

Maximilian Amtsberg (li.) führt als neuer Kapitän den NHV Concordia Delitzsch auf’s Spielfeld.

© Quelle: Foto: Jens Teresniak

Schon jetzt Verletzungen vorbeugen

Der NHV hat die Abgänge von Abwehrroutinier Martin Müller (Laufbahnende), Moritz Brodowski, der zum Ligakonkurrenten Grün-Weiß Wittenberg gewechselt ist, Michael Günther (zum HC Burgenland) und Daniel Sowada (zweite Mannschaft) zu verkraften. Außerdem fällt Rückraumspieler Yves Voigtländer („das Knie macht keine Schmerzen mehr“) nach einem Kreuzbandriss mindestens bis Jahresende aus. Neu dabei sind Niklas Seifert vom HC Burgenland und Martin Bielicki aus der A-Jugend des SC DHfK Leipzig. „Der Kader ist nicht mehr ganz so breit wie in der vorigen Saison“, sagt Jungandreas. Das Augenmerk liege also noch mehr als zuvor auf der Verletzungsprävention.

Der Gast aus Freiberg ist mitten im Umbruch. Chefcoach Marko Brezic hat nach einem Jahr aufgehört. Jetzt soll ein alter Trainer-Fuchs die Verjüngungskur fortsetzen. Friedrich Zenk, der zuletzt den österreichischen Zweitligisten Sportunion Leoben betreute, ist bereits 73 Jahre und hat die EHF-Mastercoach-Lizenz erworben, die höchste, die es gibt. „Ich bin sehr froh, dass wir einen erfahrenen Trainer gefunden haben“, so Manager Stefan Lange. Das gemeinsame Saisonziel laute dabei zunächst „ganz einfach Klassenerhalt“.

Jungandreas lässt sich das Saisonziel nicht entlocken. Es komme in erster Linie darauf an, einen attraktiven Tempohandball zu bieten. Zudem gehe es darum, die Mannschaft sowie die einzelnen Spieler weiterzuentwickeln.

In der vergangenen Spielzeit landeten die Mittelsachsen auf einem für sie enttäuschenden elften Rang, lagen am Ende mit ihren 23:37 Punkten 19 Zähler hinter dem Meisterschaftsdritten aus Delitzsch. Der wiederum hatte die HSG daheim mit 34:27 besiegt und in der Stadt der Bergakademie den Gastgeber mit einem 32:24-Erfolg auf Talfahrt geschickt. Amtsberg erzielte dabei elf und neun Tore. Auf eine Wiederholung möchte der linke Rückraumspieler sich allerdings nicht festlegen. „Wichtig ist, dass wir gewinnen. Wer die Tore erzielt, ist egal.“ Im Übrigen dürfe Freiberg keinesfalls unterschätzt werden. Die Oberliga gilt gemeinhin als sehr ausgeglichen. „Da müssen wir voll konzentriert auftreten.“

Standortbestimmung für die zweite Mannschaft

Vor einer Premiere steht die zweite Mannschaft des NHV. Das Team um Trainer Christian Hornig hat den Aufstieg in die Sachsenliga geschafft und erwartet am Sonntag (16 Uhr) den KJS-Club Dresden. Das sei gleich eine Standortbestimmung. „Wir sind guter Dinge“, sagt Hornig, wohlwissend, dass er es mit einem Gegner zu tun haben wird, der in der vorigen Saison den fünften Platz belegte. Zwar fällt Daniel Sowada (Knie) verletzt aus, dafür dürften die Neuzugänge Malte Wächter und Jonas Meiner auf der Platte stehen. Über allem steht in dieser Saison für die Zweite, den Klassenerhalt zu schaffen und junge Spieler an den eigenen Oberligisten heranzuführen.

LVZ