Verbandsliga Männer Staffel West HSG Rottluff/Lok Chemnitz – NHV Concordia Delitzsch II
29:33 (14:21)
Auch im vorletzten Auswärtsspiel der Saison ließ die Concordia Reserve nichts anbrennen. In einem ansehnlichen Spiel besiegten die Loberstädter die Chemnitzer aus dem Stadtteil Rottluff mit 33:29.
Dabei standen die Vorzeichen für die Delitzscher alles Andere als gut. Mit gerade einmal 8 Feldspielern reiste man in die Kulturhaupststadt Europas 2025. Die Gründe dafür waren breit gestreut. Vom Verletzungspech (Max Beyer), über berufliche Verpflichtungen (Ruben John) sowie dem parallellaufenden Spiel der 1. Männer in Jena kam alles zusammen. Doch davon ließen sich die Delitzscher erstmal nicht beeindrucken. Sie legten los als wenn Handball spielen morgen verboten würde. Besonders Tobias Karl war in seinem Torhunger nicht zu stoppen. Beim 5:9 in der 12. Minute erzielte er schon das 6. seiner insgesamt 8 Tore an diesem Tag. Ansonsten konnten die 7 mitgereisten Delitzscher Fans mit dem Verlauf der ersten Halbzeit sehr zufrieden sein. Denn angeführt vom formstarken Jacob Griehl brannten die Concorden ein Offensivfeuerwerk ab, dass Unzulänglichkeiten im Abwehrverhalten marginal erscheinen ließ. Mit einem beruhigenden 7 Tore Vorsprung ging es in die Kabinen der Sachsenhalle.
Der Schwung der ersten Hälfte hielt allerdings nur noch 10 Minuten an. Danach schafften es die Hausherren sich stückweise an die Delitzscher heranzupirschen. Denn im Angriff kam langsam Sand ins Getriebe. Es war nicht mehr so leicht an den hart zupackenden Chemnitzern vorbeizukommen. So nahmen sich die Delitzscher halbgare Chancen, die in Fehlwürfen endeten. In der Abwehr hingegen bekam man lange das Kreisspiel der Gastgeber nicht in den Griff. So drohte das Spiel beim Stand von 26:28 in der 51. Minute noch zu kippen. Doch wie so oft in dieser Saison bewiesen die Jungs von CC2 Moral und Kampfgeist in brenzligen Situationen. Im Kasten wuchs Benet Bauer über sich hinaus und entschärfte reihenweise klarste Chancen der Gastgeber. Das gab nochmal Schub für die kräftemäßig schon fast auf dem Zahnfleisch kriechenden Delitzschern. Paradebeispiel dafür war sicher Boris Teichert. In Halbzeit 1 noch sehr treffsicher, ließ er sich von mehreren „Fahrkarten“ im 2. Durchgang nicht beeindrucken. Er raffte nochmal all seine Kräfte zusammen und führte die Delitzscher mit letztem Einsatz zum verdienten Sieg.
Delitzsch spielte mit: Benet Bauer, Tino Pantel, Tobias Karl (8), Chris Teresniak (3), Malte Hornig, Jacob Griehl (6/2), Daniel Schirmer (4), Paul Peschke, John-Luca Joecks (2), Boris Teichert (10)
Raik Bauer