Max Kalliske hofft auf einen Sieg des NHV Concordia in Glauchau. Indes sagt Jan Jungandreas: „Wir fahren mit ordentlich Respekt dorthin.“ Der Trainer der Delitzscher rechnet mit einem harten Kampf.
Delitzsch. Besser geht es nicht. Vier Würfe, vier Treffer – so lautete die Bilanz von Max Kalliske am vergangenen Wochenende in der Begegnung des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch gegen den HBV Jena (35:24). Balsam auf der Seele des Kreisläufers, für den es in dieser Spielzeit noch nicht so richtig gelaufen ist. „Ich war zweimal krank“, berichtet der 25-Jährige. „Das ist nicht optimal für meine Einsatzzeiten und meine Entwicklung.“ Obendrauf kommt, dass er es am Kreis mit Moritz Brodowski und Thomas Oehlrich zu tun hat. „Auf dieser Position ist der größte Konkurrenzkampf in unserem Kader“, meint NHV-Trainer Jan Jungandreas.
Seine Top-Bilanz gegen die Thüringer hat bei Kalliske jedenfalls die Zuversicht geschürt. Es handele sich bei der Partie jetzt am Sonnabend beim HC Glauchau/Meerane zwar „um eine schwere Aufgabe“. In der vorigen Saison gab es dort ein Unentschieden. Gleichwohl sei es das Ziel, die beiden Punkte mit nach Hause zu nehmen, um weiter vorne dabei zu sein. Gegenwärtig liegen die Concorden mit 14:6 Punkten auf Platz fünf. „Die Qualität haben wir”, betont Kalliske. Für Jungandreas steht fest, dass es dort einen „harten Kampf“ geben wird.
Gefährliche Schützen aus dem Rückraum
Die Gastgeber, die mit 11:9 Zähler auf Rang sieben der Tabelle stehen, haben seit Saisonbeginn mit David Kylisek einen neuen Trainer, der Oliver Pflug ablöste. Der hatte Glauchau in der vorigen Saison etwas überraschend in die Playoffs geführt. Kylisek war elf Jahre selbst in Glauchau aktiv, ein „überragender Mittelmann“ (Jungandreas) in der Oberliga. 2020 kehrte er in seine tschechische Heimat zurück, um beim Erstligisten Lovosice seine Laufbahn ausklingen zu lassen.
Der HC verfügt mit Sebastian Poppitz und Vaclav Klimt über brandgefährliche Schützen aus dem Rückraum und hat zuletzt mit einem 31:27-Sieg bei Aufsteiger Staßfurt überzeugt. Und wenn Torwart Ludek Kylisek, der Bruder des Übungsleiters, einen Sahnetag erwischt, „kann er den Gegner in den Wahnsinn treiben“, berichtet Jungandreas. Deshalb „fahren wir mit ordentlich Respekt dorthin“.
Ohne aber in Ehrfurcht zu erstarren. Der deutliche Erfolg gegen Jena „gibt uns weiteres Selbstvertrauen“, so der Coach. Vor allem, da es im Angriff, der es in mancher Auseinandersetzung zuvor an der nötigen Durchschlagskraft vermissen ließ, gegen die Thüringer endlich lief und die meisten Chancen auch zu erfolgreichen Abschlüssen führten. Die Delitzscher Defensive ist in der Regel das Prunkstück. Wenn es dann in der Offensive läuft, müssen die Nordsachsen niemanden fürchten.
Kalliske sagt, er hoffe, dass es für ihn ähnlich gut weiterlaufen werde wie zuletzt. Sein Übungsleiter lobt ihn als als trainingsfleißig, „er kommt viel über die Emotionen“. Und er werde in Glauchau „seine Spielzeit erhalten“, sichert Jungandreas zu.
Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 24.11.2022