Der Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch schlägt Freiberg deutlich. Vor allem die Rückkehr des wieder fitten Max Amtsberg gibt in Nordsachsen Anlass zur Freude.
Von Ulrich Milde
Maximilian Amtsberg konnte gegen Freiberg mit neun Treffern überzeugen. Foto: Alexander Prautzsch
Delitzsch. In der Handball-Oberliga konnte sich der NHV Concordia Delitzsch souverän gegen die HSG Freiberg durchsetzen. Auch, weil der NHV endlich wieder auf seinen Torgaranten setzen kann. In der vergangenen Saison in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga blieb Max Amtsberg unauffällig. Kein Wunder, schließlich hatte sich der lange Blonde im linken Rückraum beim Trainingsauftakt schwer am Knie verletzt und kam somit nur auf ganz wenige Spiele.
Doch jetzt ist der 23-Jährige offenkundig wieder fit, sehr zur Freude des NHV Concordia Delitzsch. In der Partie am Sonnabend gegen die HSG Freiberg überzeugte Amtsberg jedenfalls auf ganzer Linie, erzielte neun Treffer und wurde seinem Ruf als Top-Torjäger. Er trug entscheidend zum souveränen 34:27-Erfolg der Nordsachsen bei. „Wir haben konsequent agiert und verdient gewonnen“, kommentierte Amtsberg, der natürlich froh ist, wieder fit zu sein. Die Concorden haben einen optimalen Start hingelegt. In der ersten Partie in Aschersleben wurde beim 23:22 ebenfalls ein Sieg eingefahren. Somit hat der NHV jetzt 4:0 Punkte.
„Wenn unsere Torhüter 15 Würfe parieren, dann gewinnen wir“, hatte Vereins-Urgestein Hansi Winkler vor dem Anpfiff der beiden überzeugend leitenden Schiedsrichter Felix Pusch und Stefan Weiße vorhergesagt. Für Max Neuhäuser war dieser Wunsch offenkundig Befehl. Er wehrte sogar 18 Würfe ab, kam auf eine hervorragende Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle und wurde vom Fanclub „Loberhaie“ als Man oft the Match geehrt. Der Keeper sagte, er sei voller Vorfreude in sein erstes Punktspiel nach der Rückkehr von Drittliga-Absteiger HC Burgenland gegangen. „Es hat Spaß gemacht.“ Nicht zuletzt, weil „wir dank der Fans eine der lautesten Hallen in der Staffel haben, wenn nicht sogar die lauteste.“ Den doppelten Punktgewinn bezeichnete er als verdient, beide Teams hätten ein packendes Offensivspiel geboten.
„Wir haben eine attraktive Partie gesehen“, freute sich NHV-Vizepräsident Sören Raab. Die gab es in der Tat. Delitzsch wie Freiberg schlugen über die komplette Zeit ein hohes Tempo an, ein Schnellangriff folgte auf den nächsten, die Tore fielen wie reife Früchte von den Bäumen. Zu Beginn war die Begegnung dabei ausgeglichen, Freiberg hielt bis zur 20. Minute mit und nutzte bis dahin entschlossen kleinste Lücken im Defensivverbund der Gastgeber. Erst im letzten Drittel des ersten Durchgangs zogen die Gastgeber davon und lagen zum Pausenpfiff mit 17:12 vorn.
Nach dem Wechsel zeigten sich die Nordsachsen überaus souverän und hielten die HSG auf Abstand. NHV-Trainer Jan Jungandreas konnte so allen Spielern ordentliche Einsatzzeiten geben, den Spielfluss störte das letztlich nicht. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Coach, bemängelte aber, dass es in der Anfangsphase „ein paar Fehlwürfe zu viel“ gegeben habe. Das Ziel bleibe, die jungen Spieler und das Team weiterzuentwickeln. Wenn alle weiter intensiv im Training mitmachen und gesund bleiben, „kann man einiges von uns erwarten“. Womöglich schon am Wochenende bei der SG Pirna/Heidenau.
© Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 19.09.2022