Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch tritt bei der HG Köthen an
Yves Voigtländer (Mitte) im Spiel gegen Halle: Am Sonnabend müssen die Concorden gegen Köthen auf die Platte.foto: Alexander Prautzsch
Delitzsch. Die bedeutendste Entscheidung ist bereits gefallen. Der USV Halle hat sich in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga souverän den Titel geholt. Vor dem letzten Spieltag an diesem Sonnabend weisen die Saalestädter beeindruckende 22:4 Punkte auf. Dennoch sind die HG Köthen und der NHV Concordia Delitzsch, die aufeinandertreffen, hochmotiviert. „Selbstverständlich wollen wir die Chance ergreifen und den Vizemeistertitel holen“, sagt Köthen-Coach Martin Lux. „Wir wollen gewinnen und uns so den zweiten Platz holen“, kontert NHV-Trainer Jan Jungandreas.
Die Ausgangslage ist klar. Beide Teams weisen in den Playoffs 15:11 Zähler auf, die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt verfügt über das bessere Torverhältnis und liegt auf Rang zwei, dicht gefolgt von den Nordsachsen. Wer gewinnt, wird also Zweiter. Spannend wird es, sollte es ein Unentschieden geben. Dann könnte der Vierte, die HSG Freiberg (14:12 Punkte), der lachende Dritte sein und den Platz an der Sonne hinter Halle erobern. einen Sieg in Pirna vorausgesetzt. Freibergs Trainer Alexander Matschos hatte für diesen Fall bereits angekündigt, dann das Aufstiegsrecht in die dritte Liga wahrnehmen zu wollen. Halle, Köthen und Delitzsch haben für diese höhere Staffel nicht gemeldet, bleiben also in der Oberliga.
„Wir müssen ordentlich Gas geben, um in Köthen beide Punkte zu holen“, sagt Jungandreas und sieht dafür offenkundig gute Chancen. „Meine Jungs sind heiß auf die Partie und wollen einen schönen, erfolgreichen Saisonabschluss erreichen.“ Mit einem Erfolg „können wir eine guter Saison krönen“. Tatsächlich hatte der NHV die Vorrunde auf Platz zwei abgeschlossen, punktgleich mit Spitzenreiter Köthen. Im Hinspiel in der Delitzscher Mehrzweckhalle trennten sich beide Vereine 28:28.
Die Gastgeber haben nach Einschätzung von Jungandreas „eine gute Truppe, die ersten Sieben sind fast das Beste in der Oberliga“. Der Concorden-Übungsleiter muss zwar auf Torjäger Max Amtsberg (verletzt) und den seine Laufbahn beendenden Routinier Steve Baumgärtel verzichten. Doch die diversen Ausfälle in dieser Spielzeit sind durch vor allem durch junge Sportler wie Niclas Reinhardt, Boris Teichert oder Yves Voigtländer kompensiert worden. Sie sind also auch jetzt gefordert. „Der NHV hat viele junge Spieler, die sich enorm weiterentwickelt haben“, zollt Lux den Delitzschern Respekt. Er rechnet daher mit einer rassigen Partie, „in der ordentlich die Post abgehen wird“.
Im Köthener Dress wird auch Frank Grohmann auflaufen, der mehrere Jahre Top-Torjäger in Delitzsch war, den Klub aber zu Saisonbeginn verlassen hat. Lux hat dem einstigen Schützen vom Dienst inzwischen eine andere Rolle gegeben „Er wird bei uns viel mehr in der Abwehr gefordert als früher.“ Zudem setze er gekonnt im Angriff seine Mitspieler ein – Lux: „Er hat sich super entwickelt, ich bin sehr zufrieden mit ihm.“ Der NHV wird alles dransetzen müssen, damit Grohmann nicht so zur Entfaltung kommt.