Unterschiedlicher hätten die Bilder am späten Samstagabend in der Pirnaer Halle auf dem Sonnenstein nicht sein können. Riesenjubel auf Seiten der Gastgeber und hängende Köpfe bei den Delitzscher Spielern und Anhängern.
Was war geschehen?
Der NHV, angereist mit dem Ziel, den ersten Sieg in der Playoff-Runde einzufahren, musste auf seine Abwehrrecken Müller und Oehlrich verzichten, auch Georg Eulitz konnte die Reise nach Pirna nicht mit antreten.
Vom Anpfiff weg übernahm der Gastgeber das Zepter und ging schnell mit 3:0 in Führung. Michael Günther markierte mit einem Siebenmeter in der vierten Minute den ersten Treffer für Concordia Delitzsch. Das Geschehen auf dem Parkett war dann geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. Die Angriffsvorteile der Lok resultierten fast ausschließlich aus Rückraumtoren von Vucetic (9 Tore im Spiel) und Valincic (8). Delitzsch hatte diesen Vorteil nicht, hier musste jede Torchance herausgespielt werden. Das gelang durchaus ordentlich, das Problem war die Chancenverwertung. Nur rund jeder zweite Ball landete im Netz.
Ganze sieben Tore in der ersten Halbzeit sprechen hier eine klare Sprache. Trotzdem war bei einem Halbzeitstand von 10:7 für Pirna noch nichts entschieden.
Trainer Jungandreas: „ Wir haben in der Halbzeitpause die Probleme angesprochen und hatten uns einiges für den zweiten Durchgang vorgenommen.“
Leider war das schnell Makulatur, Pirna führte mit einem 4:0 Lauf bis zur 35. Minute eine Vorentscheidung herbei. Die jungen Delitzscher Spieler wirkten verunsichert, das Selbstvertrauen im Angriffsspiel fehlte fast völlig.
Pirna hatte jetzt leichtes Spiel und kam über die beiden schon angesprochenen Rückraumschützen zu einfachen Toren.
Das sich der Rückstand für die Nordsachsen trotzdem in Grenzen hielt, lag einerseits daran, dass die Gastgeber einen Gang zurückschalteten und andererseits, dass der NHV diese Nachlässigkeiten für mehrere Torerfolge nutzen konnte. Günther (6 Tore), Baumgärtel (6) und Reinhardt (4) markierten einige schöne Treffer.
Am Ende stand ein hochverdienter 27:21 Sieg des ESV Lok zu Buche. In Delitzsch dagegen ist vor allem Mentalarbeit bis zum ersten Heimspiel der Playoffs am Samstag gegen Jena gefragt. Mannschaftskapitän Niklas Prautzsch: „ Wir wollen und wir werden kämpfen, aber die Lockerheit der Hinrunde fehlt momentan.“
Mit dem aktuellen vierten Platz in den Playoffs und nur drei Punkten Rückstand auf die vorderen Plätze ist noch einiges machbar für Concordia.
Text: Hartmut Sommerfeldt
Fotos : Jörg Weichelt Facebook