Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch will in Pirna zurück in die Erfolgspur
Von Ulrich Milde
Den freien Fall wollen die Handballer des NHV Delitzsch, hier Thomas Oehlrich, am Sonnabend im Spiel gegen Pirna verhindern. Foto: Prautzsch
Delitzsch. Jan Jungandreas hat ein ehrgeiziges sportliches Ziel ausgegeben. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt der Trainer des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch regelmäßig. In der Playoff-Runde, in der die acht besten Teams den Meister ermitteln, hat die Mannschaft es noch nicht geschafft, die Vorgabe des Übungsleiters umzusetzen. Erst gab es mit dem 22:22 in Glauchau wenigsten einen Punkt, am vergangenen Wochenende unterlagen die Nordsachsen in Apolda mit 18:22. Um den Ansprüchen des Coaches gerecht zu werden und in der Tabelle nicht weiter abzurutschen – der NHV liegt mit 9:9 Zählern auf Rang vier –, ist es also allerhöchste Eisenbahn, am Sonnabend beim ESV Lokomotive Pirna in die Erfolgsspur zurückzukehren.
„Das wird definitiv nicht einfach“, betont Jungandreas. Der Gastgeber habe eine kompakte Truppe, viele der Langzeitverletzten seien wieder an Deck. „Es ist immer unangenehm, dort zu spielen.“ Zudem habe der Gegner zuletzt gezeigt, was er könne. Damit spielt der Coach auf den 34:19-Erfolg gegen Jena und die knappe 30:32-Niederlage beim klaren Spitzenreiter Halle an. „Dort hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, sieht Pirnas Trainer Dusan Milicevic seinen Verein im Aufwind.
Pirna landete in der Vorrunde auf dem fünften Platz, mit 17:11 Punkten deutlich hinter den Concorden, die mit 22:6 Zählern auf Rang zwei einliefen. Im Hinspiel in Delitzsch gab es ein 22:22. Pirna hatte vor der Saison angepeilt, unter den ersten Drei landen zu wollen. Doch die Verletzungen sowie mehrere Corona-Fälle machten einen Strich durch die Rechnung. Angesichts dieser Umstände „sind wir zufrieden“, sagt Milicevic, der auf den überwiegenden Teil seines Kaders auch in der nächsten Saison zurückgreifen kann. „Wir bleiben fast alle zusammen, es kommen vielleicht zwei, drei Verstärkungen.“
Vor dem Gast hat Milicevic großen Respekt. „Wir verfolgen beide eine ähnliche Philosophie. Wir setzen auf viele junge Spieler, ergänzt um einige erfahrene Akteure.“ Es werde sich um eine Partie „auf Augenhöhe“ handeln. Mit den Zuschauern im Rücken „wollen wir uns in diesem Top-Spiel belohnen und einen Sieg einfahren“. Aber in diesen Playoffs werde es gegen alle Gegner schwer, „jeder kann jeden schlagen“.
Der NHV litt speziell in Apolda unter mangelnder Effektivität im Angriff. „Wir hatten eine schlechte Wurfausbeute“, bemängelt Jungandreas. Das drücke auch ein wenig auf das Selbstvertrauen. An der Abwehrleistung gebe es mit 22 Gegentreffern „nichts zu meckern“. Aber „wir schaffen es momentan nicht, aus einer guten Deckung heraus einfache Tore zu erzielen.“ Eine positive Ausnahme stellte in Apolda Michael Günther dar. Er traf neun Mal ins Tor und bestätigte damit seine zuletzt gezeigten guten Leistungen. „Er hat sich deutlich gesteigert“, lobt sein Trainer und führt das darauf zurück, dass der 22-Jährige in den vergangenen Monaten intensiv an seinem Körper gearbeitet hat. „Das zahlt sich jetzt aus.“
Auch in Pirna hält Jungandreas an seiner Leitlinie fest, einen Sieg einzufahren. Das sei die Mannschaft den vielen Schlachtenbummlern schuldig. Zudem gehe es darum, für die dann kommenden zwei Heimpartien gegen Jena und Halle Werbung zu machen.