Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch reitet nach starkem Auftritt gegen Dresden als Zweiter in die Play-Offs
Von Ulrich Milde
Delitzscher Jubelstimmung auf dem Parkett und den Rängen: Boris Teichert feiert einen seinen drei Treffer.Foto: Prautzsch
Delitzsch. Was für erfolgreicher Samstag für den NHV Concordia Delitzsch. Erst holte sich die weibliche D-Jugend, ohne einen Punkt abzugeben, den Bezirksmeistertitel. Abends lief die Mannschaft mit dem Oberligateam beim Heimspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden II mit ein. Und dann gewannen die Spieler von Trainer Jan Jungandreas gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt in ihrer letzten Vorrundenpartie mit 28:25 (15:9) und ziehen als Tabellenzweiter mit 22:6 Punkten in die Play-Offs ein, in denen der Meister ermittelt wird.
„Alle haben sich super präsentiert“, sagte Jungandreas nach dem Abpfiff vor fast vollen Rängen. „Ich habe mich sehr gefreut, wie stark die Halle gefüllt war.“ Gäste-Trainer Fabian Metzner zeigte sich ebenfalls beeindruckt. „Das war eine sehr schöne Kulisse und hat Spaß gemacht.“ Tatsächlich waren über 400 Zuschauer dabei, so viele wie lange nicht mehr.
Und sie dürften ihr Kommen nicht bereut haben. Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine gutklassige Auseinandersetzung mit jeder Menge Tempo und packenden Zweikämpfen. Das Perspektivteam des Zweiligisten ging zwar mit 1:0 in Führung, doch es war die erste und zugleich letzte. Zunächst ging es hin und her, Elbflorenz kam noch einmal auf 8:8 heran. Dann setzten sich die Gastgeber ab und bauten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 15:9 aus.
Schon hier zeigte sich die Stärke der Concorden: die breite Bank. Ex-Bundesligaspieler Thomas Oehlrich stand in der Anfangsformation, spielte stark, um dann Boris Teichert Platz zu machen. Der Youngster führte sich erfolgreich ein. „Einen besseren Anfang, als gleich zwei Tore zu erzielen, kann es ja kaum geben“, sagte der Zwei-Meter-Riese und überzeugte auch in der Defensive. Ein weiteres Beispiel für den quantitativ wie qualitativ gut aufgestellten Kader: Niclas Reinhardt, der überzeugende Rechtsaußen, ließ fast vergessen, dass mit Benedikt Schmidt der etatmäßige Außenspieler fehlte. Und als Reinhardt sich in der 37. Minute am Arm verletzte („das geht schon wieder, es ist nur eine kleine Schramme“), kam Routinier Georg Eulitz auf die Platte, überzeugte mit seiner Ruhe und drei Treffern.
„Wir haben eine gute Truppe, jeder bringt sich ein und erfüllt diszipliniert seine Aufgaben“, lobte Martin Müller. Der Abwehrorganisator wurde später als Man of the Match ausgezeichnet. Nachvollziehbar, denn gerade im ersten Durchgang stand die Defensive sicher, ließ kaum etwas zu. Und der scheidende Torhüter Marian Voigt stellte mit mehreren Paraden unter Beweis, warum Drittligist Burgenland ihn zur neuen Saison verpflichtet hat.
Gästecoach Metzner sprach von einem „verdienten Delitzscher Sieg“. Der hätte höher ausfallen können. „Das Ergebnis täuscht am Ende“, kommentierte Müller. Jungandreas ergänzte: „Ich habe in der zweiten Halbzeit viel gewechselt, da ging ein wenig der Spielfluss verloren.“ Der siebte Sieg in Serie war dennoch nie gefährdet. Weiter geht es Ende des Monats. Dann steht die erste Play-Off-Begegnung an. Die Details werden erst nächstes Wochenende am letzten Spieltag ermittelt. Der NHV hat frei.
NHV Delitzsch: Voigt, Bauer; Eulitz 3, Prautzsch 2, Sowada 1, Günther 4/2, Reinhardt 4, Müller, Zierau, Oehlrich 4, Amtsberg 2, Teichert 3, Baumgärtel 4, Kürth 1.
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Programmheft https://nhv-concordia-delitzsch.de/wp-content/uploads/2022/04/Programmheft-Elbflorenz-II.pdf