Corona-Pandemie erreicht Handball-Oberliga
Delitzsch. Am vergangenen Wochenende gab es in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga noch einen regulären Spieltag. Doch nun steht eine Unterbrechung an. Im Rahmen einer Videokonferenz beschlossen alle Mannschaften einstimmig, aufgrund der Corona-Pandemie die für Samstag und Sonntag vorgesehenen Partien abzusetzen.
Damit werde der „dramatischen Entwicklung in den Krankenhäusern und des Infektionsgeschehens Rechnung getragen”, teilte die Staffelleitung mit. An diesem Freitag werden sich die Präsidien der drei Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu einer Sondersitzung treffen und offiziell beschließen, wie es weitergehen wird. Es ist davon auszugehen, dass der Verband den Punktspielbetrieb vorläufig unterbrechen wird. Der Handballverband Sachsen hatte bereits Mitte November alle Begegnungen von der Jugend bis zur Sachsenliga vorläufig gestrichen.
„So wie sich die Pandemielage entwickelt hat, ist es verständlich, dass die Reißleine gezogen wurde“, kommentierte Jan Jungandreas, Trainer des Oberligisten NHV Concordia Delitzsch. Er verwies darauf, dass alle Spieler seines Teams in letzter Zeit vor jedem Training getestet wurden. „Wir haben uns da verantwortungsvoll verhalten.“
Der NHV wäre normalerweise am Samstag in eigener Halle auf die zweite Vertretung des EHV Aue getroffen. Die Nordsachsen haben ein gutes erstes Drittel der Spielzeit absolviert. In zehn Partien hat die Mannschaft um Kapitän Niklas Prautzsch sechs Siege eingefahren, zweimal Unentschieden gespielt und zweimal verloren. Die 14:6 Punkte bedeuten Rang zwei hinter der HG Köthen, die 15:3 Zähler aufweist. „Insofern ist die Unterbrechung schade für uns, da wir gerade einen guten Lauf hatten“, sagte der Coach.
Die Konsequenz aus der Entwicklung hat schon traurige Routine. Die Spieler haben von ihrem Übungsleiter Trainingspläne erhalten, um sich zumindest läuferisch und spielerisch fit zu halten.
Jungandreas geht davon aus, „dass wir in diesem Jahr nicht mehr spielen können.“ Wann es weitergehe, könne momentan niemand sagen. „Das ist alles spekulativ.“ Der Verband hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Pause nicht in einen neuerlichen Abbruch münden wird. „Wir sind endlos traurig über die erneute Saisonunterbrechung, halten aber gemeinsam am Ziel fest, mindestens die Hinrunde zu beenden” hieß es. Von U. Milde